Der Zauber des Anfangs

Zwölf Marken und weltweit präsent: Der Volkswagen Konzern bietet jungen Menschen eine Vielzahl von Möglichkeiten für den Einstieg ins Arbeitsleben. Für ihre unterschiedlichen Begabungen gibt es ein breites Spektrum an Berufsbildern.

Text: Laurin Paschek  ___  Fotografie: Matthias Haslauer, Jonathan Browning

Matt Lewis (23) wagte den Sprung ins kalte Wasser, als er Ende 2014 seine Ausbildung als „Wood Apprentice“ bei Bentley begann. Denn mit Holz hatte er zuvor nur wenig zu tun gehabt. Umso mehr faszinierte es ihn, wie aus einem rohen Holzstück ein edles Bauteil für den Innenraum einer Luxuslimousine werden kann. „Dafür mache ich mir gerne mal die Hände schmutzig“, sagt Matt mit einem Schmunzeln. „Ich bin kein Theoretiker und lerne gerne mit allen Sinnen. Etwa indem ich ein Werkstück ertaste und mit den eigenen Händen forme.“ Die Schulbank muss er dennoch drücken, einmal pro Woche für die theoretischen Grundlagen und zusätzlich im „Bentley Wood Shop Studio“. Ansonsten aber übt Matt den Umgang mit Dreh- und Fräsmaschinen in der Fabrik. Derzeit auf dem Lehrplan: eine Hightech-Fräse, die mit moderner Steuerungstechnik aus Holzwerkstücken hochpräzise sehr komplexe Formen herstellen kann.

___ Matt Lewis, Tischler, Bentley, Crewe / United Kingdom

 

  

Zu den Besten zu gehören – das war für Giulia Righi (29) und Diego Guerri (27) nach ihrem abgeschlossenen Studium zum Wirtschaftsingenieur der Antrieb für einen Berufseinstieg bei Lamborghini. Was sie lernten, war das ständige Streben nach Perfektion. Die beiden absolvierten bei dem Sportwagenhersteller zeitgleich, aber in unterschiedlichen Abteilungen, eine Weiterbildung im Bereich der Mechatronik. Giulia beschäftigte sich in der Produktion mit der Optimierung von Prozessen, etwa durch virtuelle Analysen. „Dabei konnte ich auch übergreifende Themen wie Arbeitsorganisation und Stressbewältigung kennenlernen“, berichtet sie. Diego machte seine Ausbildung im Vorseriencenter und arbeitete an neuen Konzepten für die Innen- und Außenverkleidungen der Supersportwagen. „Das war Teamarbeit mit vielen Abteilungen, von der Entwicklung über die Qualitätssicherung bis zur Produktion“, so Diego. Beide haben vor Kurzem ihre Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen – die „Faszination Lamborghini“ leben sie weiter: Giulia als Expertin in der Produktion für den neuen Huracán Spyder1, Diego im Vorseriencenter als Analyst des Aventador2.

1 Lamborghini Huracán LP 610-4 Spyder Kraftstoffverbrauch in l/100 km kombiniert 12,3; CO2-Emissionen in g/km kombiniert 285; Effizienzklasse G.
2 Lamborghini Aventador Kraftstoffverbrauch in l/100 km kombiniert 16,0; CO2-Emissionen in g/km kombiniert 370; Effizienzklasse G.
Lamborghini Huracán Kraftstoffverbrauch in l/100 km kombiniert von 12,5 bis 11,9; CO2-Emissionen in g/km kombiniert von 290 bis 278; Effizienzklasse G.

___ Giulia Righi und Diego Guerri, Mechatroniker, Lamborghini, Sant’Agata Bolognese / Italien

 

  


Xichun Jiao (22) ist überzeugt: „Der beste Lehrer ist das echte Interesse für eine Sache.“ Seine Faszination galt schon früh der Elektronik. Gegen Ende seiner Schulzeit veranstaltete SAIC VOLKSWAGEN, eines der beiden chinesischen Gemeinschaftsunternehmen des Volkswagen Konzerns, an Xichuns Schule einen Berufsinformationstag. Dort erfuhr er, dass das Unternehmen den Ausbildungsgang zum „Elektroniker für Automatisierungstechnik“ anbietet. Noch am selben Tag stellte er seine Unterlagen zusammen und schickte die Bewerbung ab. Mit Erfolg: Während seiner Ausbildung beschäftigte sich Xichun mit der Übertragung von Daten über das Stromkabel und installierte Steuerungssysteme in den Werken. „Besonders spannend war ein Projekt für eine Fabrikhalle, in der Karosserieteile gepresst werden“, berichtet Xichun. Hier entwarf und programmierte er mit seinen Kollegen eine intelligente Steuerung für die Beleuchtungsanlage. Mittlerweile hat Xichun seine Ausbildung erfolgreich beendet und arbeitet weiterhin für SAIC VOLKSWAGEN.

___ Xichun Jiao, Elektroniker, SAIC VOLKSWAGEN, Changsha / China

 

 

Julien Clement (27) hat die Begeisterung für Motorräder vom Vater und das Talent fürs Zeichnen von seiner Mutter. Beides zusammen bewegte den jungen Franzosen nach dem Schulabschuss dazu, an einer Akademie in der Nähe von Lille Design zu studieren. Im vierten Studienjahr war er auf der Suche nach einem Platz für das sechsmonatige Pflichtpraktikum, als ihm ein Studienkollege den Kontakt zu Ducati vermittelte. So führte ihn sein Weg nach Bologna. Hier entschied er sich, an einem besonderen Projekt zu arbeiten: Juliens Aufgabe war es, einen ersten Design-Entwurf für die Neuauflage der Scrambler zu entwerfen. Seine moderne Neuinterpretation der in den 1970er-Jahren beliebten geländetauglichen Straßenmaschine überzeugte: Seit 2015 hat Ducati die Scrambler wieder im Programm. Julien ist heute ihr Designer. „Ich lebe meinen Traum“, sagt er. „Ich war zur richtigen Zeit mit der richtigen Idee am richtigen Ort.“

___ Julien Clement, Designer, Ducati, Bologna / Italien